Stadt Leipzig – Familienfreundliche Gremienarbeit

Wie lassen sich kommunales Mandat und Familie besser vereinen? Die Stadt Leipzig versucht es mit einem umfangreichen Beschluss-Paket.

Der Frauenanteil in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden Sachsens lag nach den Kommunalwahlen 2019 bei 20,7%. Ihr Anteil an den Kreistagsmandaten sogar nur bei 16,7% – damit liegt Sachsen im bundesweiten Vergleich auf den hinteren Plätzen.

Danach gefragt, was anders sein muss und wie es besser sein könnte, kommen wiederholt dieselben Dinge zur Sprache. Neben gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenvorstellungen und den inneren Logiken von Parteien und Wählervereinigungen, sind es aber die gerade die Rahmenbedingungen des kommunalen Mandates selbst, auf die ein Rat direkten Einfluss hat.

Der Stadtrat Leipzig hat bereits im Januar 2023 einen Beschluss zur familienfreundlicheren Gestaltung der Gremienarbeit gefasst, der in diesem Zusammenhang häufig genannte Punkte aufgreift: Eine Verbesserung der Sitzungsorganisation und Sitzungskultur, Planbarkeit im Ehrenamt, Kinderbetreuung während der Sitzungen, parallel angebotene Still- und Ruheräume sowie Kostenerstattung für Kinderbetreuung und/oder zu pflegende Angehörige.

Der Beschluss basiert auf einer Befragung der Ratsmitglieder, auf deren Basis die Verwaltung das »Konzept zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit in der ehrenamtlichen Gremienarbeit für die Stadt Leipzig« erstellte. Dieses wurde in der Sitzung des Stadtrates vom 18.01.2023 mit übernommenen Änderungen beschlossen.