Für ihn gehört eine Bäckerei zur Daseinsvorsorge und ist ein wichtiger Baustein für die Innenstadtbelebung. Anfang 2019 wurde im Rathaus beschlossen, die Sache in die eigene Hand zu nehmen. Rund 50.000€ an Investitionskosten waren nötig, die notwendigen Genehmigungsverfahren und Renovierungsarbeiten brauchten ihre Zeit - aber im September 2020 öffnete das kommunale Unternehmen Stadtbäckerei für den Verkauf.
Drei Bäckereifachverkäuferinnen, eine in Voll- und zwei in Teilzeit, kümmern sich um die Auslagen. Die Teiglinge kommen von einem nahe gelegenen Sozialunternehmen: Die ersten sind bereits fertig für den Verzehr, die restliche Tagesfuhre wird im eigenen Backofen frisch gebacken. Da der Verkauf von Backwaren allein sich nicht rentieren wird, soll ein angeschlossenes Café für weitere Einnahmen sorgen. Die örtliche Metzgerei kauft die Brötchen der Stadtbäckerei, dass Café wiederum deren Wurstwaren. Zukünftig sollen noch mehr regionale Produkte über die Bäckerei in den Handel gelangen.
Laut einer Anfrage der dpa sieht der bayerische Gemeindetag das kommunale Engagement eher kritisch: „Die Versorgung der Bevölkerung mit Backwaren zählt nicht zur Daseinsvorsorge“, sagt Wilfried Schober, Direktor des Gemeindetages. Die Öffentliche Hand habe sich grundsätzlich aus dem privaten Wirtschaftsleben herauszuhalten. Bürgermeister Dörr hält entgegen, die Kommunalaufsicht habe grünes Licht gegeben. Auch sei das Echo in der Bevölkerung durchweg positiv, man freut sich, wieder eine Bäckerei im Ort zu haben.